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16.02.2016
Daten liefern, Fakten schaffen
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Weinheim. In der Dichtungstechnik kommt es auf die richtige Mischung an. Das Werkstoff-Know-how von FST besteht darin, die für einen Einsatzzweck richtigen Zutaten in den richtigen Mengen zusammenzustellen. Viele Werkstoffe sind extrem teuer; durchschnittlich 40 Prozent der Herstellkosten einer Dichtung entfallen auf das Material. Umso wichtiger ist es, davon nichts zu verschwenden. Das ist nachhaltig, weil es dauerhaft Kosten und Ressourcenverbrauch senkt.
Um den Materialeinsatz effizient zu gestalten, brauchen wir verlässliche Daten", sagt Volker Schroiff, Head of Technology Management. Er hat eine Masterarbeit initiiert und betreut, die am Beispiel der O-Ring- und Simmerring®-Fertigung prüft, wo wie viel Material „verloren geht". Werden Mischungen vernichtet, weil sie nicht rechtzeitig abgerufen werden und ihre Höchstlagerdauer überschreiten? Wie viel Material wird bei Produktwechseln eingebüßt, wenn die Anlage durchgespült wird? Welcher Verlust ist in der Formgebung durch das jeweilige Herstellverfahren bedingt? Welchen Anteil haben die unterschiedlichen Verlustarten und wo sind alle diese Daten im SAP-System zu finden?
O-Ringe bestehen ausschließlich aus Gummi – Fachbegriff Elastomer – und eignen sich daher gut als Referenzobjekt. In der Simmerring®-Fertigung in Weinheim kommen dagegen unter anderem auch metallische Stützringe oder Federn zum Einsatz. Dadurch gestaltet es sich schwieriger, die Mischungsverluste exakt zu bestimmen. „Unser Ziel lautet, im SAP-System ein einheitliches Tool zu entwickeln, das sich auf alle FST-Standorte und Produktionsverfahren übertragen lässt", erläutert Schroiff. Dazu muss dieses IT-Programm bei Simmerringen mehr Datenquellen anzapfen und zusammenführen als bei weniger komplexen Produkten. Aus den Daten lassen sich dann Fakten in Form konkreter Verbesserungen kreieren. Als Grundlage für die Programmierung findet Anfang des Jahres ein Workshop mit FST- und SAP-Vertretern statt.
Welche Erfolge sich beim Materialsparen erzielen lassen, zeigt das neuartige Net-Shape-Verfahren, bei dem der bisher übliche Angussschirm – Abfall! – entfällt, da das Elastomer über eine Düse direkt in die Form gespritzt wird.