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23.03.2017

Brückenbauer und Übersetzer

Istanbul. Es gibt wohl nicht viele Menschen, die mit der kulturellen Vielfalt von Sedat Yurdakul, Sales Director General Industries bei Freudenberg Sealing Technologies, mithalten können. Denn er vereint gleich drei kulturelle Identitäten: 1972 in Heidelberg geboren, verbrachte er die ersten Jahre seines Lebens in der Überzeugung, Sohn seiner deutschen Mama Lisa und seines sizilianischen Papas Giovanni zu sein. Er hatte sogar einen italienischen Vornamen. Erst als er fünf Jahre alt war, brachten ihm seine Eltern bei, dass seine türkische Tante und der türkische Onkel seine leiblichen Eltern waren und er zu ihnen ziehen sollte.
Sedat Yurdakul

Sie waren 1971 als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen, bereits ein Jahr später wurde Yurdakul geboren. Ein Wunschkind, doch der Zeitpunkt war nicht perfekt. Mutter und Vater waren im Schichtdienst beschäftigt, die Großeltern weit weg in der Türkei. Das Baby zu ihnen zu schicken war keine Option und Vollzeitkindergartenplätze waren in Deutschland damals noch kein Thema. Deshalb entschieden die  Eltern – wie damals viele andere Gastarbeiterfamilien in der gleichen Situation – den kleinen Sedat für einige Zeit in eine Pflegefamilie zu geben und ihn nach ein paar Jahren bei ihrer Rückkehr in die Türkei mitzunehmen.

Doch seine Eltern fassten in Deutschland Fuß und entschieden, als Familie zu bleiben. So holten sie nicht nur Sedat aus seiner Pflegefamilie, sondern auch seinen fünf Jahre älteren Bruder aus der Türkei. Das Problem: „Der Bruder sprach nur türkisch, ich deutsch“, erinnert sich Yurdakul. Die Familie musste sich zusammenraufen. Und dennoch würde er es rückblickend nicht anders haben wollen: „Ich habe das Glück, zwei Elternpaare zu haben. Ich hatte eine sehr internationale Kindheit, bei uns gab es keine Vorurteile, alle waren gleich. Das hat mich in allen Bereich des Lebens geprägt. Manchmal träume ich italienisch, manchmal deutsch und manchmal eben türkisch.“

Es folgte eine vierjährige Ausbildung auf dem Berufskolleg, danach ein erster Job in Heidelberg. Yurdakul heiratete, zwei Söhne erblickten das Licht der Welt. 2007 dann der Start bei Freudenberg in Weinheim, damals noch im Bereich Dichtungs- und Schwingungstechnik. „Freudenberg ist eine internationale Firma, das war für mich ausschlaggebend“, so Yurdakul. „Denn ich wollte meine eigenen interkulturellen Erfahrungen auch beruflich umsetzen.“ Zunächst arbeitete er drei Jahre lang im Export-Sales-Team für die Türkei, Israel und Südafrika. Ende 2010 dann die Beförderung zum Sales Director für General Industries in der Türkei.

Im Alltag ist ihm seine multikulturelle Herkunft insbesondere in der Kommunikation hilfreich. „Letztendlich geht es darum, Brücken  zwischen den Kulturen zu schlagen und Botschaften zu ,übersetzen‘, nicht sprachlich, sondern inhaltlich“, so Yurdakul. „Ich verstehe nicht nur die Sprache, sondern auch die kulturellen und geschäftlichen Gepflogenheiten.“ In der Türkei beispielsweise ist der geschäftliche Umgang ausgesprochen respektvoll, Alter und Rang der Geschäftspartner spielen eine dominierende Rolle. Das gilt auch im eigenen Unternehmen. Strenge Regeln und Arbeitsabfolgen wie in Deutschland gäbe es in der Türkei nur bei großen Firmen. „Hier kann auch mal eine Bestellung per formloser E-Mail kommen. Dann auf dem in Deutschland üblichen Arbeitsablauf zu beharren, wäre fatal. Das Geschäft käme wahrscheinlich nicht zustande.“

Unternehmen, die international erfolgreich tätig sein wollen, brauchen Mitarbeiter, die verschiedene kulturelle Identitäten vereinen, meint Yurdakul. „Ein Deutscher, der in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, seine ersten Arbeitserfahrungen in Deutschland gemacht hat, wäre in meiner Position rein fachlich sicher auch nicht schlecht. Er würde aber an den kulturellen Details im Alltag scheitern. Genauso wie ich, wenn man mich für dieselbe Aufgabe beispielsweise nach Indien schicken würde.“ Seine Entsendung nach Istanbul ist zeitlich unbefristet, und das ist auch gut so: „Im Moment wollen wir nicht zurück nach Deutschland, wir fühlen uns sehr wohl hier, haben uns eingelebt. Der einzige Unterschied zu früher: Als wir in Deutschland lebten, haben wir Urlaub in der Türkei gemacht; heute tun wir es in Deutschland, um die Familie zu besuchen.“


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