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23.03.2017

„Es kann jeden treffen!“

Weinheim. Brennen für die Arbeit, die Familie, den Sport. Alle Aufgaben engagiert und mit vollem Einsatz erledigen. Und schließlich nicht nur brennen, sondern völlig ausgebrannt sein. Aus Überforderung wird Erschöpfung, Körper und Geist stoßen an ihre Grenzen. Im schlimmsten Fall ist der komplette physische und psychische Zusammenbruch die Folge. Statistiken zufolge belegen psychische Erkrankungen mittlerweile Platz zwei der häufigsten Erkrankungen nach der „Volkskrankheit“ Muskel- und Skeletterkrankungen.
Jason Kohn

Damit es soweit gar nicht erst kommt, bietet die FST Academy seit kurzem ein Seminar mit dem Titel „Personnel oder Personal Energy Protection“, kurz PEP genannt. Die Teilnehmer erarbeiten gemeinsam mit dem Trainer das Grundwissen und die notwendigen Werkzeuge, um Belastungssituationen gezielt steuern zu können. Sie lernen, damit sowohl die eigene Leistungsfähigkeit als auch die der Kollegen zu schützen. Sie erfahren, wie sie die typischen Symptome von Stress und Erschöpfung erkennen und diese aktiv reduzieren können. Und sie üben ein, wie sie grundsätzlich mit Stress und „Energieräubern“ umgehen können, ohne dabei Schaden zu nehmen.

Der Trainer des Seminars weiß, wovon er spricht. Jason Kohn, FST Academy, ist selbst durch die Hölle gegangen. Gerade deshalb möchte er dabei helfen, dass andere nicht am eigenen Leib erfahren müssen, was er durchlebt hat. Denn er ist sich sicher: „Das kann jeden treffen!“

Kohn ist seit 1997 bei Freudenberg tätig. In den ersten Jahren als CAD-Systemingenieur im Technischen Entwicklungszentrum in Weinheim, später als Leiter Entwicklung und Business Development im Competence Center Liquid Elastomer Solutions in Öhringen. Frau und Kinder leben an der Bergstraße, er fuhr „die paar Kilometer“ – gute 100 Kilometer einfach – zu seiner neuen Wirkungsstätte in Öhringen mit dem Auto, damit die Familie nicht umziehen musste. „Damit kamen zur eigentlichen Arbeit, die neu und herausfordernd war, nochmals täglich gut zwei Stunden auf der Autobahn hinzu“, berichtet Kohn.

Wenn er abends nach Hause kam, versuchte er noch möglichst viel Zeit mit seinen Zwillingssöhnen zu verbringen. Da er sehr sportlich ist, sollten aber auch die körperlichen Aktivitäten nach so viel Sitzen nicht zu kurz kommen. „Das heißt, ich bin mitunter gegen Mitternacht noch aufs Fahrrad gestiegen und zwei Stunden durch die Dunkelheit gefahren“, blickt er zurück. Dann wollte an den Wochenenden auch noch das Haus renoviert werden...

Dass bei einem solchen Pensum für ausreichend Schlaf und Erholung nicht mehr viel Zeit blieb, ist klar. „Verrückterweise war ich dann irgendwann zwar müde, aber zugleich völlig überdreht.“ Kohn ignorierte jedoch konsequent alle Alarmsignale, die sein Körper ihm sendete. „Wäre ich aufmerksamer gewesen“, reflektiert er heute, „hätte ich innegehalten und mir Gedanken gemacht“. Er fühlte sich damals zunehmend gereizt, schlief schlecht und vor allem zu wenig. Weder den Schlafmangel noch Schwindelgefühle oder Magenschmerzen führte er auf seine Situation zurück.

„Wenn wir Auto fahren und die Öllampe geht an, wissen wir genau, was wir tun müssen“, so Kohn. Nämlich zeitnah eine Werkstatt anfahren, das Öl wechseln oder nachfüllen lassen, also die Ursache beheben, die der Auslöser für die Signallampe war. „Leider lernen wir nicht, auf vergleichbare Symptome unseres Körpers oder unserer Psyche zu reagieren.“ Selbst Panikattacken nahm Kohn noch nicht richtig ernst. Bis er schließlich zwei Jahre später einen totalen mentalen und physischen Zusammenbruch erlitt, der ihn für sechs Monate ans Bett fesselte. Dieser Zeitpunkt kam bei ihm sprichwörtlich „fünf vor zwölf“.

Nach seiner Genesung hat Kohn vieles verändert. Zunächst einmal hat er intern den Job gewechselt und seinen Arbeitsplatz wieder zurück nach Weinheim und damit in die Nähe seiner Familie verlegt. Außerdem hat er eine zweijährige Ausbildung zum Thema „Mediation und Coaching“ und eine Weiterbildung als „Burnoutberater“ gemacht. Durch die Zusammenarbeit mit Renate Pasch-Donohoe - Kohns Coach und Mentorin - hat er das PEP- Konzept kennengelernt. Gemeinsam haben sie es gezielt auf die Bedürfnisse der FST- Mitarbeiter und Führungskräfte zugeschnitten. Seit kurzem bietet die FST Academy das entsprechende Seminar an.

„Die Seminarteilnehmer sollen sich damit auseinandersetzen, welche Faktoren Stress für ihren Körper und Geist bedeuten können“, erläutert Kohn. Neben einer grundsätzlichen Überlastung verursachen auch Lärm, Abgase, Alkohol, falsche Ernährung, Nikotin und vieles mehr Stress. „Wir müssen unsere persönlichen ,Energieräuber‘ kennenlernen und wissen, was man gegen sie tun kann.“

Wichtig ist dies nicht nur für die Betroffenen oder potenziell Betroffenen selbst, sondern auch für deren Vorgesetzte. Gut geschult, können Führungskräfte auf Alarmzeichen ihrer Mitarbeiter reagieren und gezielt gegensteuern. Davon profitieren alle: Gesunde Mitarbeiter sind motivierter und gesünder, was sich sowohl auf deren Berufs- wie Privatleben auswirkt. Werden die Symptome hingegen zu spät erkannt, führen mentale und körperliche Reaktionen zu einer reduzierten Leistungsfähigkeit – Fehler und Konflikte nehmen zu.

 

 

 


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