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11.12.2024
Ausgezeichnet: Werkstoffinnovation von Freudenberg für mehr Batteriesicherheit
Freudenberg Sealing Technologies, weltweiter Marktführer für Dichtungslösungen, arbeitet mit Hochdruck daran, moderne Lithium-Ionen-Batterien noch sicherer zu machen und damit die Elektromobilität voranzutreiben. Dieses Engagement wurde am Dienstag mit einem bekannten Branchenpreis honoriert. Dr. Ruth Bieringer, Vice President Material Technology bei Freudenberg Sealing Technologies, erhielt für zwei Innovationen – die Entwicklung hochtemperaturfester Kunststoffe sowie neuartiger Flammschutzbarrieren – den Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie 2024.
Die promovierte Chemikerin Bieringer, die die Materialentwicklung des Technologieunternehmens verantwortet, nahm den mit 10.000 Euro dotierten Preis am 10. Dezember 2024 entgegen. Dabei würdigten unter anderem Vertreter von Freudenberg Sealing Technologies, der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) sowie der Stifter Prof. Dr. Erhard Meyer-Galow die Kreativität und Innovationskraft Dr. Bieringers.
Patentiertes Know-how überzeugte
Die Stiftung hob insbesondere die Entwicklung einer neuen, patentierten Klasse an Kunststoffmaterialien hervor, die Dr. Ruth Bieringer und ihrem Team gelungen ist: Quantix® ULTRA. Die Werkstofffamilie Quantix® ULTRA zeichnet sich durch außergewöhnliche Hitze- und Flammbeständigkeit aus. Selbst bei Temperaturen von bis zu 1.200 Grad Celsius schmelzen diese Kunststoffe nicht und fangen kein Feuer. Im Spritzguss ist das Material vielseitig und wirtschaftlich zu verarbeiten und ermöglicht die Herstellung komplexer Bauteile. Im Vergleich zu metallischen Werkstoffen ist die geringere Dichte des Materials ein zusätzlicher Pluspunkt, der es angesichts der Leichtbauprämisse für heutige Fahrzeuge noch attraktiver macht. Besonders eignet sich Quantix® ULTRA für den Einsatz in elektrischen Fahrzeugen, die hohe Anforderungen an den Brandschutz stellen.
Die zweite Innovation, die von der Stiftung gewürdigt wurde, sind die Flammschutzbarrieren, welche die Expertin mit ihrem Team entwickelte. Diese Flammschutzbarrieren verhindern, dass sich Flammen, Gase und Partikel auf weitere Zellen und stromführende Teile ausweiten. Um dies zu erreichen, hat das Team die Hitzebeständigkeit von Silikonkautschuk durch Kombination mit speziellen Fasern und Füllstoffen derart gesteigert, dass auch diese elektrisch isolierenden Materialien mindestens zehn Minuten einer Temperatur von 1.200 Grad Celsius standhalten. Die Werkstoffe lassen sich im Spritzguss oder durch Extrusion zu Matten, Profilen oder komplexen 3D-Geometrien verarbeiten.
Die Kommerzialisierung beider Werkstofffamilien ist in vollem Gange. Auch mögliche Weiterentwicklungen für Anwendungen über die Elektromobilität hinaus werden aktuell geprüft.
Zur Person Dr. Ruth Bieringer
Dr. Ruth Bieringer, geboren 1971, studierte Chemie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bevor sie 1999 an der Universität Bayreuth in Polymerchemie promovierte. Im Anschluss begann sie ihre Karriere bei Freudenberg, die sie über mehrere Stationen bis zu ihrer heutigen Position geführt hat. Seit dem Jahr 2020 ist sie Vice President Material Technology bei Freudenberg Sealing Technologies in Weinheim. Zusätzlich ist sie Lehrbeauftragte an der Hochschule RheinMain im Bereich Werkstoffkunde (Polymere). Dr. Bieringer bringt sich außerdem aktiv in der Deutschen Kautschuk-Gesellschaft (DKG), dem Verband der Automobilindustrie (VDA), dem Deutschen Institut für Kautschuktechnologie (DIK) und der GDCh ein. In letzterer gehörte Dr. Ruth Bieringer dem Vorstand der Fachgruppe Makromolekulare Chemie an. Derzeit ist sie die Vorsitzende des Beirats der Dr. Hermann Schnell-Stiftung, deren Ziel es ist junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Gebiet der makromolekularen Chemie, deren physikalisch-chemischer Grundlagen sowie deren Analytik zu fördern. Seit Januar 2024 ist sie außerdem Mitglied im GDCh-Vorstand.
Über den Meyer-Galow-Preis
Mit dem Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie werden jährlich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet, die eine aktuelle Innovation der Chemie erfolgreich in den Markt eingeführt haben. Im Fokus stehen dabei Markteinführungen, die vorrangig den Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Der Preis wurde von Professor Dr. Erhard Meyer-Galow gestiftet, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Hüls AG und früheren Präsidenten der GDCh. Meyer-Galow arbeitete vorwiegend an der Schnittstelle zwischen Chemie und Markt und hielt an der Universität Münster Vorlesungen über „Wirtschaftschemie in der Chemischen Industrie".
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