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Chinas grosse Pläne
Die digitale Vernetzung von und zwischen Menschen, Unternehmen und Maschinen liefert pausenlos neue Daten. Sie zielgerichtet auszuwerten und zu interpretieren stellt eine große Herausforderung dar. China investiert derzeit massiv in Big Data und fördert seit ein paar Jahren den Bau des größten Datenlagers der Welt. Mit diesen und anderen aktuellen Entwicklungen aus dem Bereich der Digitalisierung wollen wir uns in den kommenden Monaten beschäftigen.
Die Provinz Guizhou dürfte vielen Menschen außerhalb Chinas bislang kein großer Begriff gewesen sein. Wer nicht gerade als Tourist die ländliche Region bereist hat, dürfte tatsächlich noch nie von ihr gehört haben. Das könnte sich bald ändern, denn in Guizhou legt das Reich der Mitte gerade die Basis für eine weitreichende Restrukturierung seiner Wirtschaft.
Digitales Schwergewicht
Schon im letzten Jahrzehnt hat sich China im Eiltempo zu einem digitalen Schwergewicht entwickelt. Treiber dieser Entwicklung waren allen voran drei Unternehmen, die allesamt erst in den letzten zwanzig Jahren gegründet wurden: Baidu, Alibaba und Tencent. Ihr Werdegang erinnert an die Erfolge der großen internetbasierten US-Unternehmen Google, Facebook und Amazon. Baidu, gestartet als Suchmaschine, wagte zuletzt Vorstöße in den Bereich des autonomen Fahrens.
Als Onlinehändler begann Alibaba. Inzwischen bietet das Unternehmen auch Dienstleistungen im Banking und rund um künstliche Intelligenz an. Tencent schließlich hat den allumfassenden Nachrichtendienst WeChat groß gemacht und macht sich mittlerweile einen Namen in der Computerspielebranche sowie der Finanztechnologie. Der geschätzte Marktwert dieser großen Drei umfasst beinahe ein Zehntel des chinesischen Bruttoinlandsprodukts. Sie waren auch maßgeblich daran beteiligt, dass bereits über 40 Prozent des weltweiten Onlinehandels auf China entfällt.
Das digitale Herz
Wenn Chinas höchste Stellen den Blick auf die zukünftige Entwicklung ihres Landes richten, dann nehmen die Digitalisierung und wichtige Teilbereiche davon eine zentrale Rolle ein. Bis 2030 will China weltweit führend im Bereich der künstlichen Intelligenz sein. Und im letzten Jahr unterstrich Staatschef Xi Jinping die enorme Bedeutung, die er im Aufbau einer Big Data-Vorreiterrolle für sein Land sehe. Im Erfassen, Speichern und Analysieren riesiger Datenmengen soll der Schlüssel liegen, um die chinesische Gesamtwirtschaft zu restrukturieren. Das Schlüsselloch dazu entsteht derzeit gewissermaßen in der Provinz Guizhou. Sie liegt knapp 2.000 Kilometer südwestlich von Peking und galt bislang als eine der unterentwickeltsten und ärmsten Regionen des Landes. Das sollte sie nicht mehr allzu lange sein, denn Provinz- und Zentralregierung fördern sie nach Kräften und investieren große Summen. 2015 wurde Guizhou zur nationalen Sonderzone für Big Data ernannt. Seither flankieren diverse Infrastrukturprogramme den in den Blick genommenen Aufstieg der Provinz zum digitalen Herz Chinas.
Weltunternehmen bauen ihre Rechenzentren
In der hochgelegenen Provinz entstehen riesige Rechenzentren in gewaltigen Stollen, die in die hügelige Landschaft getrieben werden. Von Huawei über Tencent und Alibaba bis hin zu Microsoft und Apple bauen derzeit einige der größten Unternehmen der Welt ihre gigantischen Serverfarmen in Guizhou. Alleine Huawei will dort angeblich 600.000 Server betreiben. Apple soll eine Milliarde US-Dollar investieren. Sie und die anderen genannten Firmen sind im Besitz wichtiger Plattformen, die sich mit ihren Portalen an die zentrale Stelle zwischen die Hersteller und Nutzer geschoben haben. Die dabei gesammelten Daten sind wertvoll, geben sie doch einen Einblick in bevorzugte Verhaltensmuster und Kaufentscheidungen der Verbraucher. Da die Datenmenge jedoch immer unüberschaubarer wird, streben Unternehmen und der chinesischen Staat danach, sie dank Big Data zielführend und schnell auswerten zu können. Das Herz dieser Entwicklung wird innerhalb der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt künftig in Guizhou schlagen.
Lesen Sie mehr über die Big Data-Sonderzone von Guizhou in der nächsten Ausgabe der ESSENTIAL. Das Kundenmagazin von Freudenberg Sealing Technologies erscheint im Mai und widmet sich ganz der Digitalisierung.
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