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Ein rundes Holzgebäude. Copyright: iStock/diegograndi

Künstliche Intelligenz in Forschung und Wissenschaft

Künstliche Intelligenz macht Forschung und Wissenschaft hocheffizient. In manchen Fällen aber auch zur Blackbox. Warum es wichtig ist, die KI zu verstehen.

Wenn künstliche Intelligenz Daten analysiert, dann sollte man genau hinsehen: Denn sie sucht darin nach Mustern und zieht ihre Schlüsse. Doch nicht jedes Muster, nicht jede Korrelation hat zwangsläufig einen kausalen Zusammenhang. Angenommen, man führt einen Medikamententest in einer Gruppe von gleich vielen Männern und Frauen durch. Er zeigt, dass das Medikament besser wirkt als das Placebo. Anschließend wiederholt man den Test separat in der weiblichen und in der männlichen Teilgruppe, und nun wirkt das Placebo besser. Das blinde Kombinieren der Daten könnte einen kausalen Zusammenhang herstellen, den es gar nicht gibt. Aus reinem Menschenverstand heraus lässt sich das erschließen. Eine künstliche Intelligenz ist dazu bislang aber nicht in der Lage.

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Genomanalyse in Tagen statt in Jahren

Kristallisierende DNA-Stränge
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Genomanalyse: Die Entschlüsselung des menschlichen Erbguts gibt der Genomforschung noch immer Rätsel auf. Künstliche Intelligenz könnte helfen, diese zu lösen. © iStock/byakkaya

Künstliche Intelligenz ist ein Gamechanger für die Genomforschung. Dank ihr lässt sich menschliches Erbgut innerhalb weniger Tage anstatt innerhalb mehrerer Jahre bestimmen. Genetisch bedingte Krankheiten können präziser untersucht und schneller erkannt werden, zu einem Bruchteil der ursprünglichen Kosten.

Intelligente Teilchenbeschleuniger in der Kernphysik

Das CERN, die Europäische Organisation für Kernforschung, arbeitet seit gut dreißig Jahren mit intelligenten Technologien. Während Teilchenbeschleuniger Atome in Lichtgeschwindigkeit versetzen und miteinander kollidieren lassen, rekonstruieren Detektoren unter enormem Rechenaufwand die Flugbahnen und alle sonstigen Informationen, die aus dem Experiment hervorgehen. Möglich machen das Algorithmen, die mithilfe von maschinellem Lernen trainiert wurden. Im Jahr 2012 konnte so unter Beteiligung von künstlicher Intelligenz erstmals das Elementarteilchen Higgs-Boson im CERN nachgewiesen werden, eine bedeutsame Entdeckung für das Standardmodell der Teilchenphysik. Mithilfe von KI lassen sich die Kollisionen zudem im Vorhinein am Computer simulieren und Vorhersagen treffen, was zu erwarten ist. Dafür nutzen die Systeme Daten aus Softwarebibliotheken des CERN sowie aus anderen Laboren auf der Welt und vereinen somit sämtliches Know-how über die Wechselwirkung von Teilchen und Materie.

KI-gestützte Forschungsprozesse sind hocheffizient. Gleichzeitig verändern sie, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf Daten schauen. Anstatt eigenständig Modelle zu kreieren und diese mit Daten zu überprüfen, können sie nun die Algorithmen damit beauftragen, ein Modell zu kreieren. Deep-Learning-Algorithmen, die neuronale Strukturen des menschlichen Gehirns nachahmen, sind dafür besonders erfolgversprechend. Ein Vorteil ist, dass die künstliche Intelligenz Daten ohne menschliche Vorurteile betrachtet, die darauf beruhen, wie Forschende die Physik auffassen oder was sie künftig von ihr erwarten. So kann die KI neue Denk- und Forschungsansätze anstoßen, die ein Mensch nicht imstande wäre, sich vorzustellen.

Erklärungen finden mit Explainable AI

Auf der anderen Seite transformiert KI die Art und Weise, wie geforscht wird: von Erkenntnissen, Theorien und Erklärungen hin zu Daten und Anwendungen. Wenngleich dadurch große Fortschritte und Effizienzvorteile entstehen, wirft das eine Reihe ethischer Herausforderungen auf. Etwa Vertrauensdefizite, wenn ein KI-System zur Blackbox wird und sich Ergebnisse nicht mehr erklären lassen. Oder wenn aus Korrelationen Zusammenhänge entstehen, die es gar nicht gibt. Um diesem Dilemma zu entgehen, ist erklärbare KI oder auch Explainable AI ein Lösungsansatz. Forschende setzen dabei transparente Modelle wie beispielsweise einen Entscheidungsbaum ein, um die Muster einer KI zu dokumentieren. Eine andere Taktik ist es, ein komplexes KI-Modell durch ein einfacheres Modell abzubilden und mit dessen Hilfe Erklärungen zu erzeugen. Auf diese Weise wird im Vor- oder im Nachhinein erklärbar, wie eine KI arbeitet.

Forscher im Fokus?

Daneben geht es darum, das Potenzial intelligenter Technologien zu nutzen, ohne den Menschen und dessen Kreativleistung obsolet zu machen. Während das Berufsbild des Physikers als eines der sichersten gilt, was die Verdrängung durch KI angeht, da ein Großteil der Arbeit ohnehin bereits am Computer stattfindet, sind andere Forschungsgebiete potenziell betroffen. Etwa die Genforschung oder die Klimaforschung. Dort wird künstliche Intelligenz bereits erfolgreich eingesetzt. Doch auch in diesen Gebieten ist die Fähigkeit zum Kausaldenken nötig, um gefundene Muster auf Krankheitsbilder zurückzuführen oder etwa auf den Klimawandel. Es braucht weiterhin den Menschen im Mittelpunkt der Forschung, um Zusammenhänge zu erkennen, die auch wirklich bestehen.


Dieser Beitrag stammt aus unserem Unternehmensmagazin „ESSENTIAL“, in dem wir kontinuierlich über Trends und Schwerpunktthemen aus unseren Zielindustrien und -märkten berichten. Weitere Beiträge des Magazins finden Sie hier.

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