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Wasserstoffantrieb
20.02.2018

Wasserstoffantrieb ist auf der Schiene

Selbst wenn Autos mit Brennstoffzellen noch keinen nennenswerten Marktanteil erobern konnten, so ist das Prinzip von mit Wasserstoff betankten Autos längst bekannt und serienreif. Inzwischen hat es diese Antriebstechnik auch auf die Schiene geschafft.

Zwischen Buxtehude und Cuxhaven wird in diesem Jahr Geschichte geschrieben. Auf der Strecke der Elbe-Weser-Verkehrsbetriebe werden zwei besondere Niederflurzüge im Pilotbetrieb unterwegs sein, ohne dass dabei Emissionen entstehen. Anstelle mit Diesel betriebener Verbrennungsmotoren setzen die Züge auf Elektromotoren, die ihre Energie aus Brennstoffzellen beziehen. Diese werden wiederum von Wasserstofftanks versorgt, die auf den Dächern der Wagen angebracht sind und die sich mit 350 bar in nur 15 Minuten betanken lassen. Lithium-Ionen-Batterien im unteren Teil der Wagons nehmen während der Fahrt nicht benötigte Energie auf und fungieren somit als Speicher, der zugleich die Bordsysteme mit Strom speisen kann. Da sich die Batterien beim Abbremsen des Zuges zusätzlich aufladen, steht ausreichend Energie zur Verfügung, um mit dem Zug eine Reichweite von bis zu 1.000 Kilometern zurückzulegen; bei einer Spitzengeschwindigkeit von 140 km/h.

Vor allem auf nicht elektrifizierten Nebenstrecken herrscht Bedarf

Hinter dem Zug steckt der französische Hersteller Alstom. Im Jahr 2012 begann er mit der Entwicklung des Brennstoffzellenzuges. 2016 stand der erste Prototyp zur Verfügung, der im vergangenen Jahr auf Teststrecken zum Einsatz kam und sich nun in Norddeutschland im Pilotbetrieb beweisen darf. Das Land Niedersachsen hat bereits 14 dieser Züge bestellt, die 300 Passagiere aufnehmen können. Ab 2021 sollen sie zur Verfügung stehen und Reisende zwischen Buxtehude und Cuxhaven befördern. Weitere Bundesländer haben bereits ihr Interesse bekundet. Ein Einsatz kommt insbesondere auf nicht elektrifizierten Nebenstrecken infrage. Da fast die Hälfte des deutschen Streckennetzes noch nicht elektrifiziert ist, verspricht ein Rückgriff auf Brennstoffzellenzüge die CO2-Bilanz zu verbessern.

Das Ziel lautet vollständig ohne CO2 auszukommen

Das lässt sich allerdings nur dann behaupten, wenn die Energie, die zur Produktion von Wasserstoff eingesetzt wird, nicht aus Kohlekraftwerken stammt. Denn die gelten als massive Umweltsünder. Für die Testfahrten hatte Alstom den für die beiden Züge benötigen Wasserstoff aus der chemischen Industrie bezogen, wo er gewissermaßen als Nebenprodukt entsteht. Das Unternehmen ist aber bestrebt, den Strom für die Wasserstoffproduktion aus Windkraft zu gewinnen. Auf diese Weise könnte der Brennstoffzellenzug tatsächlich vollständig grün zwischen Städten und Dörfern verkehren. Der einzige Ausstoß wäre dann neben Kondenswasser der Wasserdampf und damit eine kleine – wenngleich saubere – Reminiszenz an die Dampflokomotiven früherer Tage.

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