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Grüne Rechenzentren dank Brennstoffzelle
Rechenzentren spielen in einer zunehmend digitalisierten Welt eine zentrale Rolle. Das erklärt zugleich, warum ihre Anzahl trotz Cloud-Technologie bis zuletzt anstieg, Energieverbrauch inklusive. Ein neuer Lösungsansatz will zeigen, wie der Betrieb eines Rechenzentrums ganz ohne CO₂-Emissionen auskommen kann. Er fußt auf einer Entwicklung aus der Automobilindustrie.
Trotz aller Anstrengungen um eine nachhaltigere Green IT verbrauchen Rechenzentren auch heute noch sehr viel Energie. Die Serverracks benötigen nicht nur Strom, sie wollen auch gekühlt werden. Alleine 30 bis 40 Prozent der Baukosten eines Rechenzentrums entfallen laut gängiger Berechnung auf die Stromversorgung. Für das Jahr 2020 prognostiziert das Natural Resources Defense Council (NRDC), dass die Rechenzentren der USA so viel Strom verbrauchen, wie 50 Kraftwerke im Jahr produzieren. Die CO2-Emissionen würden demnach bei rund 100 Millionen Tonnen liegen. Effiziente und kosteneinsparende Lösungen sind gefragter denn je.
Vom Auto in stationäre Anwendungen
In dieser Hinsicht lässt aktuell ein Pilotprojekt aufhorchen, das den Betrieb eines Rechenzentrums ganz ohne Kohlenstoffdioxidausstoß erreichen will. Kernelement der Lösung ist modernste Brennstoffzellentechnologie, die aus der Automobilindustrie stammt. Die Daimler AG verfügt inzwischen über reichlich Erfahrung mit Brennstoffzellen, sodass sie eines ihrer neuen Systeme als Lösung für die Stromerzeugung in stationären Anwendungen – wie Rechenzentren – betrachtet.
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Grüne Energie für Serverracks
Gemeinsam mit internationalen Partnern will der Autobauer ein wasserstoffbasiertes Energieversorgungssystem aufbauen, das neben den automobilen Brennstoffzellen aus einem Elektrolyseur, einem Speicher und Photovoltaik- sowie Windkraftanlagen besteht. Der Grundgedanke dahinter ist im Prinzip recht einfach. Solar- und Windkraftanlagen sorgen für den notwendigen Grundbedarf an Strom. Überschüssige Energie kann auf dem Gelände des Rechenzentrums per Elektrolyse zur Produktion von Wasserstoff genutzt werden, der sich in Tanks speichern lässt. Kann der Strombedarf nicht durch die Sonne oder den Wind gedeckt werden, oder fällt der Strom gar ganz aus, dann produzieren die ursprünglich für das Auto konzipierten Brennstoffzellensysteme mithilfe des gespeicherten Wasserstoffs den fehlenden Strom. Auf diese Weise würde ein Rechenzentrum seinen Energiebedarf vollkommen autark sicherstellen.
Diverse Vorzüge der Brennstoffzelle
Die Vorteile der Brennstoffzellen in einem solchen System sind vielfältig: Sie sind sehr zuverlässig und gut skalierbar, sie benötigen nicht viel Platz, sind leise und müssen nicht intensiv gewartet werden. Ein weiterer Pluspunkt ist die Kosteneffizienz der auf Nachhaltigkeit ausgelegten Lösung. Somit greift das Pilotprojekt die Vorteile erneuerbarer Energien auf und sorgt für eine vom konventionellen Energiemarkt unabhängige Versorgung. Da die für Autos entwickelten Brennstoffzellen zudem höchste Sicherheits- und Qualitätsanforderungen erfüllen müssen, eignen sie sich auch unter diesen Gesichtspunkten zur Integration in stationären Anwendungen. Das Ergebnis des Pilotprojekts wird deshalb mit Interesse erwartet.
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