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Im Märzen der Bauer
Unsere Vorstellungen von landwirtschaftlichen Berufen stammen häufig noch aus dem 19. Jahrhundert. Aber wie arbeiten moderne Landwirte?
Milchwirtschaft in Österreich - Bio-Milchhof Koppensteiner"
7.000 Liter Milchproduziert eine Kuh auf dem Bio-Milchhof Koppensteiner im Jahr.
Roboter im Bio-Bauernhof, kann das zusammenpassen? Auf dem Bio-Milchhof Koppensteiner in Niederösterreich funktioniert es bestens. Dort gibt es gleich zwei davon: Einer füttert die Tiere, der andere melkt sie. Ökologische Landwirtschaft und moderne Technik sind für die Milchbauern Silvia und Christian Koppensteiner kein Widerspruch. Im Gegenteil, dank des Melkroboters werden die 68 Milchkühe genau dann gemolken, wenn es ihnen gefällt.
In einer eigenen Box installiert, ist seine Tür für die Tiere rund um die Uhr geöffnet. Und der Roboter kennt seine Herde ganz genau: Tritt eine Kuh in die Box, erkennt er sie anhand eines Senders am Vorderfuß. Er findet die Zitzen auf Anhieb, und während des Melkens misst er die Milchmenge, aber auch Fett-, Eiweiß- sowie Laktosegehalt. Anhand der Leitfähigkeit der Milch kann er sogar feststellen, ob die Kuh vielleicht eine Entzündung am Euter hat – und gleich Alarm schlagen. Seit sich Roboter und Menschen gemeinsam um das Wohl der Tiere kümmern, ist das Leben auf dem Milchhof einfacher geworden. Melk- und Fütterungszeiten diktieren nicht mehr den Lebensrhythmus der Familie. Zu tun gibt es natürlich immer etwas. Zum Glück packen alle mit an – auch die beiden Roboter.
Anbau von Nutzpflanzen in den USA - Wildy Family Farm
567 Kilogramm Baumwoll-Flusen pro Acre (4.047 m²) wurden auf der Wildy Family Farm im Jahr 2017 geerntet.
Das Land hat David Wildy von seinem Vater geerbt, der es wiederum von seinem Vater übernommen hat. Auf fast 5.000 Hektar baut er im Nordosten des US-Bundesstaats Arkansas Baumwolle, Mais, Soja, Erdnüsse und Weizen an. Jahrelange Zusammenarbeit mit der Arkansas State University und dem USDA-Agricultural Research Service führen dazu, dass auch nützliche Erkenntnisse über den Pflanzenanbau auf seiner Farm sprießen.
Die praxisnahe Forschung reicht von der Bodenkartierung bis zum Bewässerungsmanagement mithilfe von Sensoren und ferngesteuerten Pumpen. Zuweilen können die wissenschaftlichen Analysen den Betrieb verlangsamen, wenn etwa Kontrollflächen bepflanzt und alles sorgfältig vermessen wird, aber für David Wildy zählt der langfristige Erkenntnisgewinn. Als „Farmer of the Year“ wurde er in Arkansas vor zwei Jahren ausgezeichnet, weil er das tut, was er als richtig empfindet: seinen Grund und Boden mit der verfügbaren Technik verantwortungsbewusst und vorausschauend zu bewirtschaften, sodass seine Kinder und Enkelkinder die Familientradition fortführen können. Auch Hohe Ernteerträge lassen US-Landwirt David Wildy allerdings nicht seine soziale Verantwortung vergessen. Er legt Wert auf einen umweltverträglichen Anbau und setzt die Ressourcen Energie und Wasser möglichst sparsam ein.
Kartoffelanbau in den Niederlanden - Van den Borne Aardappelen
53 Tonnen Kartoffeln pro Hektar erwirtschaftet Jacob van den Borne auf seinen Parzellen.
Kartoffeln und Daten sind die wichtigsten Früchte auf den Feldern von Jacob van den Borne. „Je smarter der Bauer, desto besser kennt er seinen Acker“, ist seine Devise. Er geht den Dingen gern auf den Grund. Messen und Analysieren gehören deshalb genauso zu seinem Tagesgeschäft wie die Fahrt mit dem Traktor.
500 Hektar Land umfasst das Anbaugebiet des niederländischen Kartoffelbauern. Und das Wachstum der Pflanzen auf jeder einzelnen der weit verstreut voneinander liegenden Parzellen überwacht der Präzisionslandwirt minutiös, bis zur einzelnen Kartoffelknolle. Vom Nitratgehalt des Bodens bis hin zur Beschattung seiner Pflanzen, ihn interessiert einfach alles. Inzwischen weiß er genau, welche Temperatur lokal auf seinen Äckern herrscht, wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist und sogar welche Temperatur der Boden hat. Dafür schickt Jacob van den Borne Drohnen und Quadrocopter über seine Felder, integriert Sensoren aller Art in die Arbeitsmaschinen und scannt seine Böden. Seine Daten-Ernte teilt der Landwirt mit Universitäten und allen Interessierten – in dem Wissen: Er kann immer noch dazulernen.
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