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30.03.2022
Nachhaltig drucken
Lassen sich Printmedien nachhaltig erzeugen? Unser Dienstleister Matthias Abt, Geschäftsführer der ABT Mediengruppe, beantwortet diese Frage mit einem klaren Ja. Er deutet dabei auf eine aus zertifiziertem Recyclingpapier gedruckte Broschüre, in der die in Weinheim ansässige Mediengruppe ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten darlegt. „Produziert mit Ökostrom“ ist auf der Rückseite dieser Drucksache ganz klein unten rechts in der Ecke zu lesen. Blättert man diese Broschüre auf, ist darin die Rede vom EMAS-Premium-Umweltmanagementsystem, von klimaneutralem Drucken, von Grünstrom aus eigener Photovoltaikanlage, von natürlichen Ökofarben und chemiefreien Druckplatten, die bei ABT in dem für unsere Magazine verwendeten Offsetdruckverfahren zum Einsatz kommen.
Auf einem Einlegeblatt sind Umweltsiegel und Zertifizierungen aufgelistet, über die das inhabergeführte Weinheimer Familienunternehmen verfügt. Zwei davon – FSC und PEFC – dokumentieren verantwortungsvolle beziehungsweise nachhaltige Waldwirtschaft einschließlich Rekultivierung und Wiederaufforstung. „Holz ist ein nachwachsender, also nachhaltiger Rohstoff. Das Holz, aus dem das für von uns verwendete Papier hergestellt wird, stammt aus nachhaltiger, vorzugsweise regionaler Fortwirtschaft. Wir verwenden ausschließlich zertifiziertes Papier“, stellt Abt klar.
Das Medienhaus ist crossmedial, also sowohl im Druckgeschäft als auch im Digitalen zuhause. Von daher kann er gut beurteilen, welche Vor- und Nachteile einzelne Medienformate haben. „Die Haptik verleiht Printmedien eine hohe Wertigkeit und Seriosität. Beim Lesen bleiben auf Papier gedruckte Informationen in der Regel stärker haften. Print wirkt und bleibt im Kopf. Leserinnen und Leser schenken gedruckten Informationen zudem in der Regel mehr Vertrauen“, gibt der Medienprofi seine Einschätzung wieder. „Andererseits würden Sie eine Preisliste nicht mehr drucken. Die wäre zumeist schon bei Auslieferung wieder veraltet“, gibt er ein Beispiel für die unschlagbare Schnelligkeit, Aktualität und Flexibilität digitaler Veröffentlichungen.
Crossmedial ist ideal
Aber sind gedruckte Medien unter Nachhaltigkeitsaspekten überhaupt noch zeitgemäß? Anders gefragt: Was ist nachhaltiger, eine elektronische oder eine gedruckte Zeitung? Die Antwort darauf heißt wie so oft: Es kommt darauf an. Auf welchem Papier wird ein Medium gedruckt? Wie energie- und materialaufwändig sind Druckprozess, Verteilung und Versand der Exemplare? Wie viele Personen lesen ein Zeitungsexemplar? Je mehr, desto nachhaltiger. Denn ist ein Zeitungsexemplar einmal erstellt, kann es beliebig lange von beliebig vielen Personen emissionsfrei gelesen werden.
Umgekehrt: Wie viel Strom „frisst“ das digitale Endgerät, mit dem man eine Online-Zeitung liest? Ein Computer braucht deutlich mehr Energie als ein mobiler Reader. Welche Rohstoffe wurden für den Bau des Geräts benötigt? Grundsätzlich ist die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs Holz bei der Papierherstellung nachhaltiger als die Verwendung endlicher Edelmetalle in elektronischen Geräten. Zumal für Papier häufig Sägewerksabfälle und das sogenannte Durchforstungsholz ansonsten nicht nutzbarer Bäume verwendet werden und Papier bis zu sieben Mal recycelt werden kann. Wie lange liest man online? Im Gegensatz zur gedruckten Zeitung steigt die Umweltbelastung im Netz mit zunehmender Lesedauer an. Auch der Elektroschrott und die Recyclingquote von Smartphones, Tablets, Notebooks und Co. müssen in eine „digitale Ökobilanz“ einfließen.
Es ist also offensichtlich sinnvoll, in beiden Welten verantwortungsbewusst zu handeln. Für eine nachhaltige Kommunikation ist eine maßgeschneiderte Symbiose digitaler und analoger Medien erfolgversprechend: mit einem auf Inhalte, Nutzende und Nachhaltigkeitsaspekte zugeschnittenen Medienmix. Dabei ist es sinnvoll, mit Druck- und Medienunternehmen zusammenzuarbeiten, die Nachhaltigkeit leben.
Grünstrom
Ein anderes Beispiel dafür: 3.408 Solarpanele produzieren in der neuen Zentrale der Vomela Commercial Group Grünstrom. Teil dieser Unternehmensgruppe ist die Druckerei Tepel Brothers Printing, die in den USA Druckerzeugnisse für uns herstellt. Auch diese Druckerei nutzt dafür FSC-zertifiziertes Papier. Jährlich gehen zudem mehrere hundert Tonnen Altpapier zum Recycling an die Papierfabriken zurück. Im Druck kommen bei Tepel Brothers Farben zum Einsatz, die frei von Lösemitteln sind und keine flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) und Luftschadstoffe freisetzen: Beim UV-Druckverfahren werden die Farben unter ultraviolettem Licht ausgehärtet. Stabile und effiziente Herstellprozesse mit kurzen Rüstzeiten senken bei Tepel Brothers Energiebedarf und Abfallmengen, die sogenannte Makulatur.
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